Wudang-Berge - der TRAUM von Taoisten, Pilgern und Photografen aus aller Welt.

 

Wer von uns hat diesen spannenden Film Karate Kid nicht gesehen? Solche Leute gibt es heutzutage wahrscheinlich nicht mehr… 

Die meisten vermuten, dass die Handlung des Films im bekannten Buddhistischen Shaolin Tempel stattfindet weil alle Kampfkünste automatisch mit diesem historischen Ort assoziiert werden. Kein Wunder! 

Wenn man aber anfängt genauer zu recherchieren findet man heraus, dass Shaolin Tempel definitiv nicht in den Wudang Bergen liegt und Wudang Berge, auch Taihe-Berge genannt, zahlreiche eigenen Tempelkomplexe haben, die als Wiege des chinesischen Tai Chi und der Taoistischen Kultur gelten.

Heilige Berge Chinas und ein „Traumland“ zahlreicher Photografen aus aller Welt, befinden sich in der Stadt Shiyan in der Provinz Hubei und erstrecken sich über eine Fläche von etwa 312 Quadratkilometern. 

Atemberaubende Tempelkomplexe von Wudang Bergen gehören seit 1994 der Weltkulturerbe von UNESCO, das sind alte Gebäude, die menschliche Weisheit und authentische Schönheit Chinas vereinen. 

Einige geschichtliche Informationen geben Klarheit. Von der Frühlings- und Herbstperiode (770 v. Chr. – 476 v. Chr.) bis zur späten Han-Dynastie (206 v. Chr. – 220 n. Chr.) hat sich der Wudang Berg zu einem wichtigen Ort für religiöse Aktivitäten im alten China entwickelt. Während der Herrschaft von Kaiser Taizong aus der Tang-Dynastie (627-649 n. Chr.) wurde ihm der Bau des Wulong-Tempels (Fünf-Drachen-Halle) befohlen. In der Ming-Dynastie erließ Zhu Di den Befehl, den Wudang-Berg zu erweitern. Es gibt 33 Gebäudekomplexe, darunter 9 Paläste, 8 Tempel, 36 Klöster, 72 Felsentempel, 39 Brücken und 12 Pavillons, die in 12 Jahren erbaut wurden. Im Berg gibt es 53 antike Gebäude und 5.035 kulturelle Relikte.

Das klingt alles sehr verlockend aber man fragt sich natürlich, was man als moderner Tourist dort unternehmen könnte… 

Sich die ganze Zeit alte Tempelkomplexe anzuschauen ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Was meint ihr? 

In der Tat aber findet hier jeder etwas besonderes für sich. Malerische Landschaften und authentische Architektur zieht Künstler und Photographen aus aller Welt, Musiker kommen nach Wudang um traditionelle taoistische Musik für sich zu entdecken, Naturbegeisterte genießen die frische Bergluft (was in China eine Seltenheit ist) und einzigartige Flora, spirituelle Pilger nehmen sich Zeit für Taoismus, Zen Praktiken und besteigen das Golden Palast (Hehe-Palast) um noch in diesem Leben unbedingt unsterblich zu werden (oder zumindest sein Ausdauertrainingsprogramm endlich zu erledigen), Kung Fu und Tai Chi Begeisterte trainieren mindestens 5 Stunden pro Tag um danach Muskelkatar zu genießen, die Gourmets freuen sich auf die einzigartige gesunde Küche des Regions, Mediziner vertiefen ihre praktischen Fertigkeiten in der TCM (Traditionellen Chinesischen Medizin). 

Man kann noch mehr Aktivitäten auflisten, aber an dieser Stelle wird es schon unübersichtlich und der innere Schweinehund meldet sich... 

Für einige ist weniger – mehr, man darf in Wudang Bergen einfach mal alles fallen lassen und NICHTS tun…

Übrigens stammt diese Idee auch aus der Taoistischen Tradition – „Wu-Wei“. „Wu-Wei „Konzept wird oft fehlinterpretiert und bedeutet nicht unbedingt, dass man nicht handeln sollte, was manchmal schön ist. Die taoistischen Denker laden uns dazu ein zumindest dann nicht einzugreifen, wenn es nicht unbedingt notwendig ist. Dann regulieren sich die Ereignisse möglicherweise von alleine und man spart sich eine Menge Energie…

Eine schöne Anregung…Wer hat das schon mal ausprobiert?